2011 feierte das Österreichische Hilfswerk für Taubblinde und hochgradig Hör- und Sehbehinderte (ÖHTB) sein 30-jähriges Bestandsjubiläum. Das ÖHTB feierte auf seine Art: es lud die Bevölkerung zum Mithelfen ein. monat sprach mit Mag.a Astrid Stelmann, der Leiterin der PR-Abteilung des ÖHTB.
monat: Das ÖHTB feiert SINNvoll: Welcher Grundgedanke steckt in den 30 SINNvollen Taten?
Stelmann: Die Geschichte des ÖHTB zeichnet sich vom ersten Tag an als eine Geschichte aus, die von Menschen für Menschen geschrieben wurde. Allen voran das Ehepaar Christa und Peter Heinemann, das sich damals wie heute mit viel persönlichem Engagement für die Zukunft ihres taubblinden Sohnes einsetzt und mit der Gründung des ÖHTB einen wegweisenden Schritt für die Förderung und Betreuung taubblinder und mehrfach behinderter Menschen setzte.
Dank zahlreicher WegbegleiterInnen ist aus dem kleinen Elternverein eine anerkannte pädagogische Organi-sation geworden, die sich seit Jahrzehnten in der Behindertenarbeit in Wien bewährt. Wenn wir also heuer das 30ste Jubiläum begehen, so feiern wir nicht nur Kontinuität und stetige Entwicklung der Organisation, sondern auch eine Vielzahl von (Erfolgs)Geschichten engagierter Menschen, ohne deren fachliche und persönliche Unter-stützung das ÖHTB heute nicht wäre, was es ist.
Von diesen und den Gedanken eines Jubilars getragen, dessen potentielle Wunsch- und Gästeliste lang und vielfältig ist, lagen sehr bald die Vorteile einer breiter angelegten Kampagne auf der Hand. Statt einer feierlichen ‚Eintagsfliege’ zum Gründungstag sollte ein Konzept erarbeitet werden, das uns einerseits erlauben würde, eine möglichst breite Öffentlichkeit anzusprechen und einzuladen, und das andererseits Gelegenheit bieten würde, über die Gegenwart des ÖHTB zu berichten.
Die Suche nach einem Konzept begann, das sowohl die interne Einbindung aller Personengruppen als auch öffentliches Interesse und die Motivation zu freiwilligem Engagement versprach.
Mit den 30 SINNvollen Taten gehen wir ‚back to the roots’. Im dankbaren Andenken an alle WegbegleiterInnen wollen wir den Gedanken der Aufbaujahre und das Ziel, gemein-sam ein Zeichen für Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft zu setzen, wieder aufleben lassen.
30 SINNvolle Taten lädt zum aktiven SINNstiften ein. Und das zeitgleich mit dem Europäischen Jahr des Ehrenamtes, das sich nicht nur der Würdigung engagierter Menschen widmet, sondern auch zu mehr freiwilligem Engagement ermutigt.
monat: Wie wurde diese Aktion wahr- und angenommen?
Stelmann: 30 SINNvolle Taten stellt eine Einladung zur Mitgestaltung im Rahmen der ÖHTB-Einrichtungen dar, die sich an unterschiedliche Zielgruppen von Einzelpersonen über Social Communities und Unternehmen richtet. Die vorab in unseren Einrichtungen erhobenen Wunschlisten waren ebenso vielfältig wie der Medienmix, um den Verlauf der Kampagne zu dokumentieren. Es war spannend zu beobachten, wie sich nach den ersten SINNtaten immer mehr Menschen für die Kampagne – und damit die Anliegen unseres Klientels – zu interessieren begannen. Unter dem gemeinsamen Nenner, etwas SINNvolles tun zu wollen, sind nach und nach Personen und Unternehmen aus ganz unter-schiedlichen Bereichen an uns heran-getreten, wodurch völlig neue Synergien und Kontakte zustande gekommen sind.
monat: Fazit fast schon zu Jahresende: was hat´s gebracht?
Stelmann: Quantitativ ist das Soll fast schon erfüllt und weitere SINNtaten sind bereits in Vorbereitung. Was aber viel wichtiger ist, alle Beteiligten, ob SINNtäterInnen oder unsere KlientInnen, hatten Spaß, Barrieren wurden abgebaut und jeder hat auf die eine oder andere Weise von dem freiwilligen Engagement profitiert.
Statt mit einer Jubiläumsfeier das ÖHTB zu feiern haben wir dank der Vielfalt der SINNtaten die Chance, in vielen Einzelaktionen mit jenen, für die wir uns einsetzen, das zu feiern, worum es uns geht: Engagement und ein Leben ohne Barrieren für Menschen mit Behinderung.
Links
www.oehtb.at
www.facebook.com/30sinnvolletaten
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des ÖHTB.
Quelle: ÖHTB
AutorIn: ÖAR monat, ÖHTB
Zuletzt aktualisiert am: 04.06.2015
Artikel-Kategorie(n): News
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