„Anerkennende Worte nehmen die Beschäftigten in den Pflegeberufen gerne an. Noch wichtiger ist aber, dass sich die Wertschätzung in der Entlohnung ausdrückt – und hier gibt es einen eklatanten Widerspruch“, sagt der stellvertretende vida-Vorsitzende Willibald Steinkellner.
Anlässlich des Internationalen Tages der Pflege am 12. Mai erinnert der Gewerkschafter daran, dass viele Beschäftigte im Gesundheitsbereich heuer eine Nulllohnrunde „verpasst“ bekamen oder eine Lohnerhöhung unter der Inflationsrate. Auch die Wiedereinführung des Angehörigenregresses sei ein „trauriger Rückschritt“, erklärt Steinkellner.
Die Steiermark habe mit einer Nulllohnrunde für die Beschäftigten in den Krankenanstalten und der Wiedereinführung des Regresses als erstes den Weg der Belastung eingeschlagen, weitere Bundesländer seien willig gefolgt. „In Oberösterreich gab es für die Gesundheitsberufe eine Lohnerhöhung unter der Teuerungsrate.
In Kärnten wird mit Juli der Angehörigenregress für Kinder, deren Eltern in einem Pflegeheim sind, wieder eingeführt“, listet Steinkellner auf. Eine Fortsetzung dieser Belastungspolitik auch in anderen Bundesländern droht.
„Es gibt eine sinnvolle Alternative zu diesem einseitigen Sparen, nämlich das Anzapfen neuer Finanzierungsquellen“, sagt Steinkellner. vida und die GPA-djp haben dazu ein detailliertes Modell vorgelegt. Basis dieses Pflegefonds-Modells ist die Einführung einer Vermögensteuer und einer reformierten Erbschafts- und Schenkungssteuer. „Den Luxus, dass die Reichsten unseres Landes massive Steuerprivilegien genießen, kann sich unsere Gesellschaft nicht mehr leisten“, meint Steinkellner.
„Alle ExpertInnen bestätigen, dass wir für eine gute Versorgung der Bevölkerung in den nächsten Jahren Tausende zusätzliche Arbeitskräfte in der Pflege brauchen. Mit Nulllohnrunden werden diese nicht anzuwerben sein“, erklärt Steinkellner abschließend.
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Quelle: APA
AutorIn: vida
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Pflegegeld und Pflegevorsorge
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