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Datum: 07.09.2012

"Weil Taschengeld bekommen Kinder. Und ich bin erwachsen."

30.09.2012

Thomas Wagner, Vizepräsident der Lebenshilfe Österreich und einer von fünf Gesprächspartnern der heutigen Pressekonferenz der Lebenshilfe Österreich vom 06.09.2012 zum Thema ‚Weg frei zu Schule und Beruf für behinderte Menschen‘, brachte es mit seiner Aussage auf den Punkt. Als Interessensvertreter und Vizepräsident fordert er, dass Menschen mit Beeinträchtigungen selbst über ihr Leben entscheiden sollen. Inklusion und Teilhabe heißen für ihn, „dass Menschen mit Beeinträchtigungen die gleichen Möglichkeiten haben wie andere auch.“ Als Beispiele nennt er die Schule und die Arbeitswelt. Es diskutierten ausßerdem Albert Brandstätter, Germain Weber, Cornelia Coppola und Patrick Tersanski. behindertenarbeit.at war dabei.

„Sie haben von mir gelernt und ich von ihnen“

Wagner erzählt, dass er nach der Sonderschule den Polytechnischen Lehrgang besuchte. Dort ist er erstmals mit anderen Leuten zusammen gekommen und zieht folgendes Ergebnis aus dieser Zeit: „Sie haben von mir gelernt und ich von ihnen.“ Heute arbeitet Thomas Wagner im Aktivshop der Lebenhilfe Freistadt und bekommt dafür ein Taschengeld in der Höhe von 33 Euro. Die Lebenshilfe Österreich fordert die Abschaffung des Taschengeldsystems für Menschen mit Beeinträchtigung, ebenso wie die 50 % Grenze bei der Einstufung der Erwerbsfähigkeit.

Inklusive Schule erfordert inklusive Arbeitsplätze

Es muss ein Systemwechsel erfolgen: angefangen bei einer Schule für alle und weiterführend am Arbeitsmarkt, denn „wenn wir eine Schule für alle wollen, müssen wir in der Folge auch Arbeitsplätze für alle, eben inklusive Arbeitsplätze gestalten. Dies gilt für die Wirtschaft ebenso wie für uns. Wir gehen die Selbstverpflichtung ein, unsere Tages- und Beschäftigungsstrukturen neu auszurichten. Aus NutzerInnen in Werkstätten sollen Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer werden, an inklusiv gestalteten Arbeitsplätzen mit kollektivvertraglichen Entgelt und Ansprüchen aus der Sozialversicherung“, so Albert Brandstätter, Generalsekretär der Lebenshilfe Österreich. Brandstätter erklärt weiter, dass die Möglichkeit einer Rückkehr vom ersten Arbeitsmarkt in die Werkstätten gegeben sein muss: „Sie sollen auch hier ein Gehalt bekommen und sozialversichert sein.“

Vom Betreuten zum Betreuer

Cornelia Coppola, Koordinatorin des EU-Projekts Integrative Behindertenbetreuung (IBB) berichtet, dass nun neben Südtirol auch Tirol und Salzburg daran denken, die Projektidee aufzugreifen. Menschen mit Lernschwierigkeiten erhalten die Möglichkeit eine integrative Ausbildung zum/r Fachsozialhelfer/in an einer Schule für Sozialbetreuungsberufe zu absolvieren. Bisher gab es dieses Projekt nur in Graz. Dort haben im Juli 2011 die ersten drei FachsozialhelferInnen ihre Ausbildung beendet. Zwei von ihnen arbeiten bereits innerhalb der Lebenshilfe Graz und Umgebung Voitsberg. Die Entlohnung erfolgt nach BAGS KV in der Stufe 3. Herr Tersanski ist gerade im 2. Ausbildungsjahr und nimmt den Weg vom Betreuten hin zum Betreuer als einen mit „vielen neuen Sichtweisen“. Pädagogik und Medizin sind seine Lieblingsfächer, erzählt er. Vor dem Lehrgang, der nun neue Zukunftspersektiven eröffnet, arbeitete er in einer Tagesförderstruktur der Lebenshilfe Graz, ebenso auf Taschengeldbasis.

„Lehrerfortbildung neu“

Germain Weber verweist auf die unausweichliche Notwendikeit einer „Lehrerfortbildung neu“. Es geht darum „eine neue Generation von Pädagoginnen und Pädagogen“ heranzubilden und sie mit den notwendigen Kompetenzen für eine inklusive Schule auszustatten. Dem Ministerium liegt ein neues Bildungskonzept für Lehrer und Lehrerinnen vor, das von einem Expertenteam erarbeitet wurde und konkrete Stoßrichtungen hin zu einem inklusiven Schulsystem beinhaltet. Die Experten halten eindeutig fest, dass ein inklusives Schulsystem keinen eigenen Ausbildungslehrgang für ein Sonderschullehramt braucht. Es sollen keine Sonderpädagogen und -pädagoginnen mehr ausgebildet werden. Sehr wohl braucht es eine umfangreiche Spezialisierung in inklusiver Pädagogik, damit wirklich alle Kinder und Jugendlichen eine angemessene Bildung innerhalb der Gemeinschaft erhalten, so Weber.

Links:

www.lebenshilfe.at

www.lebenshilfe-guv.at/unsere_dienste/eu_projekte/ibb_2_integrative_behindertenbetreuung


Quelle: Lebenshilfe Österreich
AutorIn: Isabell Supanic
Zuletzt aktualisiert am: 04.06.2015
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsintegration und unterstützte Beschäftigung, News, Schulische Integration
Permalink: [Kurzlink]
Arbeitsintegration und unterstützte Beschäftigung, News, Schulische Integration
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