Sollte in absehbarer Zeit ein Berufsheer die Wehrpflicht ersetzen, bedeutet das das Ende des Zivildiensts. Ersetzt soll dieser nach Wunsch der SPÖ durch ein „Soziales Jahr“ werden.
Bei der gestrigen (15.11.2012) Pressekonferenz stellte Sozialminister Hundstorfer seine Ideen zum geplanten „Sozialen Jahr“, das nach Wunsch der SPÖ bald den Zivildienst ersetzen soll, vor. Das Ministerium präsentierte die Eckpunkte des Modells samt Kostenrechnung.
Kosten für Träger bleiben gleich
Bei geschätzten 8.000 Freiwilligen pro Jahr soll das Modell mit einem Gesamtvolumen von 211 Millionen Euro etwa gleich viel kosten wie der Zivildienst bisher. Die Kostenbeiträge für die Trägerorganisationen sollen gleich bleiben: Für den Sozialbereich sind das EURO 420,– pro Freiwilliger/m und Monat (für das Rettungswesen 210,– und für Krankenanstalten 1.020,–).
Abwicklung der Formalitäten über Agentur
Die Anstellung der/des Freiwilligen sowie die Abwicklung aller sozialversicherungsrechtlichen Angelegenheiten soll über eine Agentur erfolgen. Die Trägerorganisation zahlen die Kostenbeiträge an die Agentur.
Das Soziale Jahr soll außerdem mit einer verwertbaren Ausbildung im Ausmaß von mind. 180 Stunden gekoppelt sein. Dauern soll es 12 Monate und der/die Freiwillige soll 14 Gehälter á EURO 1.400,– dafür verdienen. Absolvieren können das Soziale Jahre alle Männer und Frauen ab 18 Jahren, ohne Altersgrenze bis zum Pensionsbezug.
Hundstorfer überzeugt vom Erfolg des Modells
„Ich bin zutiefst überzeugt, dass mit dem vorliegenden Vorschlag die sozialen Dienstleistungen auf hohem Niveau gewährleistet sind“, betonte Hundstorfer bei der Pressekonferenz.
An Rekrutierungsprobleme glaubt der Sozialminister nicht, da es es jährlich 90.000 Personen gebe, die mit einer Berufslaufbahn im Sozial- und Gesundheitsbereich beginnen, mehr als die Hälfte davon kommt aus anderen beruflichen Bereichen. Außerdem würden im Gegensatz zum Zivildienst, der lediglich von einem Jahrgang gespeist würde, beim Sozialen Jahr mindestens 35 Jahrgänge zur Verfügungstehen , die einen beruflichen Ein- oder Umstieg in den Sozial- und Gesundheitsbereich starten können.
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Broschüre „Soziales Jahr“, BMASK, November 2012 (PDF)
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsbedingungen, News
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