Hundstorfers Äußerung ist Schlag ins Gesicht der Betroffenen und Angehörigen
Die jüngste Aussage von Sozialminister Hundstorfer in einem ORF-Bericht, dass ein großer Teil des Pflegegelds nicht bei der Pflege lande und deshalb ein Übergang von der Geld- zur Sachleistung geplant sei, löste bei Betroffenen und VertreterInnen Empörung und Entrüstung aus.
„So nicht, Herr Sozialminister!“
Mit großer Vehemenz reagiert der Österreichische Seniorenbund auf diese Meldung.
„Für die Menschen würde dies den Verlust ihrer Selbstbestimmung bedeuten. Und dem werden wir nie zustimmen. Schon bei der Einführung der Pflegegelder in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es dazu ausführliche Diskussionen und das Ergebnis war eine klare Entscheidung für Geldleistungen, für Selbstbestimmung auch im Fall der Pflegebedürftigkeit und für Wahlfreiheit.“ so Bundesobmann-Stellvertreter Dr. Klaus Hecke.
Unverständnis auch seitens der Behindertenvertretungen
Als „unglaubliche Entgleisung“ kommentiert Martin Ladstätter von BIZEPS das Hundstorfer-Statement. „Die bundesweite Pflegevorsorge wurde im Jahr 1993 eingeführt und wird immer und immer wieder evaluiert. Alle diesbezüglichen Erkenntnisse liegen im Sozialministerium auf und beweisen die Wirksamkeit und Notwendigkeit des Pflegegeldes und der Pflegevorsorge.“, so Ladstätter weiter.
Pflegegelddebatte – kein Ende?
Diese Aussage ist umso brisanter als Bundeskanzler Feymann bei seiner Rede zum Jahrestag der Bundesregierung im vergangenen Dezember für den Ausbau von Sachleistungen und stationärer Pflegeeinrichtungen plädierte. Die nächste Runde der Pflegegelddebatte scheint eingeläutet… hoffentlich endet sie nicht mit einem bösen Erwachen für Betroffene und Angehörige.
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 25.05.2015
Artikel-Kategorie(n): News, Pflegegeld und Pflegevorsorge
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