Der b-Checker testet barrierefreie Orte und Dienstleistungen. Er ist der Hansdampf in den barrierefreien Gassen. Er ist der Mann mit der Kappe. Er ist Martin Habacher.
Der Social-Media-Spezialist Habacher – vor allem bekannt durch seinen Youtube-Channel mabacherTV – hat in Kooperation und mit Fördermitteln des Sozialministeriums vergangenen Herbst das Projekt b-Checker gestartet. Der b-Checker vermittelt das Thema Barrierefreiheit auf frische und unterhaltsame Art und Weise. „Wir wollen nicht mit dem Zeigefinger auf bestehende Mängel hinweisen, sondern ein positives Bild von Barrierefreiheit erzeugen.“, so Habacher im Gespräch mit behindertenarbeit.at.
Umdenken in der Gesellschaft gefordert
Dabei stößt der b-Checker auf durchaus kuriose Formen von Barrierefreiheit, etwa in der Story mit dem blinden Stadionsprecher beim Fußballverein Wiener Sportklub. Roland Spöttling heißt der Mann mit der kräftigen Stimme und den schwarzen Sonnenbrillen. Mit Unterstützung eines Co-Sprechers meistert der fußballbegeisterte Wiener seine Aufgabe hervorragend.

Der b-checker zu Gast im Stadion des Wiener Sportclubs mit Stadionsprecher, Fotoquelle: Youtube/B-Checker
„Bei Barrierefreiheit geht es nicht nur um den Abbau von Stufen, sondern vor allem auch um ein Umdenken in der Gesellschaft“, so Habacher, „Es geht auch darum, behinderten Menschen etwas zuzutrauen, was man sich selbst (noch) nicht vorstellen kann.“
In Podersdorf am Neusiedlersee hat der b-Checker einen Lifter für behinderte Menschen unter die Lupe genommen. „Viele Rollifahrer verzichten am Strand meistens darauf, ins Wasser zu gehen, weil die Möglichkeiten fehlen. Dieser Lift ist ein Beispiel dafür, dass etwas dagegen getan werden kann. Und wenn die Möglichkeiten da sind, dann eröffnen sich für behinderte Menschen ganz neue Perspektiven.“, erläutert Habacher.
Langfristige Finanzierung erhofft
Die Videos des b-Checker sind in einer sehr hohen Qualität gemacht. Man merkt, dass da Herzblut dahintersteckt. „Die Finanzierung durch das Sozialministerium erlaubt es uns, etwas aufwendiger zu produzieren, als man das von so manchem Youtube-Video gewohnt ist.“, erklärt Habacher. Das Projekt b-Checker ist Teil der Sozialministeriums-Kampagne „Österreich barrierefrei“.

Der b-checker am Neusiedlersee in Podersdorf, Fotoquelle: Youtube/B-Checker
Was die Finanzierung angeht, so ist die Zukunft des Projekts ungewiss. „Es wurden mit dem bisher bewilligten Budget die vereinbarte Anzahl an Imagevideos inkl. Social-Media-Kampagne produziert. Wie es weitergeht, wird sich im Gespräch mit dem Ministerium erst herausstellen.“, so Habacher.
Die Schwächen einer kurzfristigen Förderpolitik werden hier sichtbar. Gerade im Internet- und Social-Media-Bereich sind Ausdauer und Durchhaltevermögen ausschlaggebend, um eine interessierte Community aufzubauen und damit eine größere Gruppe von Menschen zu erreichen. Daher hofft Martin Habacher, dass die Finanzierung weitergeht und die Arbeit fortgesetzt werden kann.
Wir wünschen jedenfalls viel Erfolg und freuen uns auf weitere Videos, in denen uns der b-Checker das Thema Barrierefreiheit näherbringt.
Link
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 18.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Gleichstellung und Antidiskriminierung, News
Permalink: [Kurzlink]